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Ernährung im Wandel – gesund, nachhaltig, pflanzlich – die Trends der Anuga 2021

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Ernährung im Wandel – Wege in eine nachhaltige Zukunft

„Zukunft schmeckt on Tour“ in Köln

Auf der vorerst letzten Station der „Zukunft schmeckt“-Tour blicken wir noch einmal auf den Wandel der Ernährung, passend zum Leitthema der Anuga: Transform. Die Erwartungen der Verbraucher an gesunde und nachhaltige Lebensmittel sind höher denn je. Zugleich hat die Pandemie deutlich gemacht, wie volatil das globale Ernährungssystem ist. Wie können in Zukunft rund zehn Milliarden Menschen ernährt werden? Und wie kann eine Ernährungswende mit Blick auf den Klimawandel gelingen?

Die Herausforderungen sind enorm. Welche Lösungen es bereits gibt und wie innovative Produkte dazu beitragen, diskutiert Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelverbands Deutschland und der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), mit seinen vier Gästen auf dem BVE-Messestand auf der Anuga in Köln.

Anuga Horizon

„Es hat unglaublich gutgetan, wieder so viele Menschen hier in den Hallen zu sehen“, resümiert Anne Schumacher von der Kölnmesse die ersten Anuga-Tage. „Die Stadt ist voll und international, man hört verschiedene Sprachen. Das ist für uns ein großer Erfolg.“ Sie plant bereits ein weiteres Event: die Anuga Horizon. Hier sollen vom 6. bis zum 8. September 2022 Food-Akteure, Technologietreiber und Game Changer zusammenkommen. „Wir fokussieren uns auf die Transformation der Ernährungsbranche und werden die Ausstellung kombinieren mit einer Konferenz und Sonderflächen, auf denen man die Transformation erleben und aktiv teilhaben kann“, so Schumacher.

Eine Spur gesünder

Den anhaltenden Trend der Superfoods nutzt der zweite Talkgast Sebastian „Basti“ Zeitelhack. Mit zwei Freunden hat er das Start-up Super Soda gegründet und im Sommer die ersten Produkte auf den Markt gebracht. Unter dem Claim „Natürliche Erfrischung. Ganz ohne Bullshit.“ vertreiben sie Erfrischungsgetränke mit Pflanzen- und Superfood-Extrakten, die kalorienarm sind und ohne Zuckerzusatz auskommen. Die ersten drei Sorten, darunter Granatapfel-Jiaogulan, werden bereits gut angenommen. Und auch die neuste Winter-Kreation hat Basti Zeitelhack dabei: Cocoa-Birne.

Vertical Farming – Anbau nach oben

Die Zukunft der Ernährung betrifft nicht nur die Produkte selbst, sondern auch deren Herstellung und Logistik. Damit kennt sich Timo Landener, Head of Innovation Manager von Swisslog, bestens aus. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Automatisierungslösungen für Lagerhäuser und Verteilzentren und hat eine zukunftsweisende Technologie für Vertical Farming entwickelt. „Indoorfarming ist der klimakontrollierte Anbau von Pflanzen innerhalb von vier Wänden. Vertical Farming geht zusätzlich in die Höhe.“ Mit diesem System kann man prinzipiell überall auf der Welt anbauen, „sehr viele Transportwege sparen und frische Ware direkt in der Nähe des Kunden produzieren“, so Landener. Neben Kräutern, Spinat und Salaten gibt es bereits erste Farmen mit Tomaten und Erdbeeren.

Der Nachteil: „Eine Vertical Farm braucht sehr viel Energie, weil ich die Sonne mit LED emittieren und das Klima kontrollieren muss.“ Durch den Energiemix in Deutschland sei der CO2-Fußabdruck parallel zum Preis nicht so gut. Dennoch betont Landener die logistischen Vorzüge des Konzepts: „Ein großer Pluspunkt ist, dass ich viel resilientere, kleine Mikronetze schaffen kann, die unabhängig sind vom Import. Wie wir es gerade in UK sehen, ist das heutige System fragil.“

Ohne erhobenen Zeigefinger

Mit Fabio Ziemssen begann die „Zukunft schmeckt“-Tour in Berlin, mit ihm schließt sie in Köln ab. Der Vorstand des Verbands für alternative Proteinquellen sieht die Entwicklung alternativer Produkte auf dem richtigen Weg, was „damit zusammenhängt, dass die Konsumenten sich wesentlich mehr mit Lebensmitteln auseinandersetzen und sich fragen, wie der optimale Ernährungsmix aussieht. Die heutigen Produkte kommen nicht mehr mit dem erhobenen Zeigefinger über die Tierwohl-Debatte, sondern eher über ein Lifestyle-Bewusstsein“, so Ziemssen.

Auf die Frage, ob es genügend Rohstoffe für eine vermehrt pflanzenbasierte Ernährung gibt, verweist Ziemssen auf die Planetary Health Diet, auf neue Technologien wie Vertical Farming sowie lokale Proteinquellen, die wiederentdeckt werden, etwa Ackerbohne, Lupine und Buchecker. „Dieser Mix aus allen drei Komponenten stimmt mich positiv, dass wir es auch in Zukunft schaffen werden“, resümiert Ziemssen.

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Gesund, nachhaltig, pflanzlich – die Trends der Anuga 2021

„Zukunft schmeckt on Tour“ in Köln

In Köln-Deutz herrscht reges Treiben. Nach langer Corona-Pause findet hier die Anuga statt – die weltweit größte Fachmesse der Ernährungswirtschaft und Nahrungsmittelindustrie. Unter dem Leitthema „Transform“ rückt sie den Wandel der Ernährung in den Fokus. Gesünder essen, pflanzliche Ersatzprodukte, umweltfreundliche Verpackungen und Clean Labels werden Verbraucherinnen und Verbrauchern immer wichtiger.

Wie die Ernährungsbranche den Wandel aktiv mitgestaltet und welche innovativen Produkte daraus entstehen, diskutiert Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelverbands Deutschland und der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), mit seinen fünf Gästen auf dem BVE-Messestand.

Endlich wieder Messe

Anne Schumacher von der Kölnmesse ist erleichtert, dass die Anuga in diesem Jahr stattfinden kann. Ein umfassendes Hygienekonzept und die 3G-Regeln machen es möglich. „Als die Durchsage kam, ‚die Messe ist eröffnet‘, da ging uns als Messemachern das Herz auf. Das ist ein besonderer Moment“, so Schumacher. „Zudem haben wir überlegt: Wie können wir die Weltleitmesse in die Welt bringen, wenn die Welt nicht zu uns kommen kann?“, fährt sie fort. Mit der anuga@home gibt es daher zum ersten Mal ein digitales Pendant, über das sich die Aussteller präsentieren und mit Kunden und Besuchern aus aller Welt in Kontakt treten können.

Impulsgeber für die Branche

Trendbarometer und Impulsgeber für die globale Ernährungsbranche ist die Anuga taste Innovation Show, für die sich in diesem Jahr 418 Unternehmen mit mehr als 1.332 Ideen beworben haben. Einige von ihnen stellt Andrea Kurtz, Redakteurin Lebensmittel Praxis und Jurorin, im Talk vor. Darunter sind kompostierbare Kaffee-Kapseln, flüssiges Spirulina und pflanzliche Stammzellen. Vor allem vegetarische und vegane Innovationen befanden sich in diesem Jahr unter den Bewerbern, da hier „die Spielwiese und die Neugier der Konsumenten am größten ist“, so Kurtz.

Veggie Balls aus Jackfruit

Zu den Gewinnern des diesjährigen Anuga Taste Awards zählen die Veggie Balls aus Jackfruit von Lotao. Jackfruit wächst in Südostasien und ist die größte Baumfrucht der Welt. Wird sie jung geerntet, hat sie eine fleischähnliche Textur. Stefan Fak, Geschäftsführer von Lotao, isst die pfannenfertigen Bällchen am liebsten mit Tomatensauce. Für ihn sind sie nicht nur ein veganer Trendartikel, sondern „ein lupenreines, nachhaltiges Produkt entlang der gesamten Wertschöpfungskette“. Die verwendeten Jackfruits stammen aus nachhaltiger indischer Landwirtschaft und sind klimaneutral.

Die hybride Bratwurst

Wie wäre es, eine klassische Bratwurst mit einer vegetarischen Wurst zu vereinen und die Vorzüge aus beiden zu nutzen? Diese Idee kam Helene Winter im Rahmen ihres Studiums der Life Science Technologies. Die Überlegung bestand darin, ein Fleischprodukt herzustellen, „was innovativ und nachhaltig ist und was es so noch nicht gibt. So sind wir auf eine Hybridwurst gekommen“, sagt Winter. In einer Umfrage unter den Studierenden kam die Wurst gut an, nun arbeitet sie mit ihren Kommilitonen an der ersten Fleisch-Bratwurst mit Sojaproteinen.

Zeronig – Honig, der keiner ist

Es sieht aus wie Honig, verläuft wie Honig und schmeckt wie Honig. Tatsächlich ist Zeronig eine vegane und zuckerfreie Alternative auf Basis von Tapiokasirup. Zwei Jahre lang hat Daniela Sepp mit ihrem Start-up Principessa’s das Produkt entwickelt. „Meine Mission ist: Süßes, das lecker schmeckt und guttut. Mit Zeronig können auch Veganer, Diabetiker oder bewusste Genießer Honig essen“, so Sepp. Von den Konsumenten wünscht sie sich, offen zu sein für Neues und sich auch mal etwas zu trauen. Ein Schlusswort, dass Christoph Minhoff gern aufnimmt und auf die vielen innovativen Produkte verweist, die auf dieser Anuga vorgestellt und zum Glück auch wieder direkt probiert werden konnten.

„Zukunft schmeckt on Tour“ von BVE und Lebensmittelverband vom 9. bis zum 13. Oktober 2021 in Köln wurde von der Rentenbank gefördert .

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