Solcina
Auf Ihren Reisen haben Sie die Kochbanane für sich entdeckt. War es Liebe auf den ersten Biss?
Oh ja und irgendwie auch ein Blind Date, denn wir wussten anfangs gar nicht was uns da so gut schmeckte. Mit Kochbananen lässt sich in der Küche so einiges anstellen, z. B. Kochen, Backen oder eben auch Frittieren. Ein wahrlich krummes Multi-Talent also.
Solcina: Chips aus Kochbananen
Wie kam die Idee, daraus Chips für den deutschen Markt herzustellen?
In Südamerika sind Chips aus Kochbananen ein echter Klassiker. Es gibt sie dünn geschnitten in ovaler Form, in langen Streifen geschnitten, in Würfeln als Croutons und ganz besonders knusprig als Tostones. Das sind 1 cm dicke Scheiben, welche anschließend platt gemacht, in Öl gebacken und herzhaft gewürzt werden. Was für uns also anfangs Schwärmerei war, sorgte schließlich in Peru, Ende 2019 kurz vor Heiligabend, zum Abbruch unserer Weltreise, um einen großartigen Plan zu schmieden.
Woher beziehen Sie Ihre Kochbananen und wo werden sie verarbeitet?
Unsere Kochbananen stammen überwiegend von Kooperativen aus kleinbäuerlichen Familien. Die Haziendas liegen im Westen Ecuadors, in einer Küstenregion nahe am Pazifischen Ozean. Nach der Ernte werden die Kochbananen gewaschen und in die Produktion gebracht. Kochbananen kann man nicht wie normale Obstbananen einfach mit der Hand pellen. Mit einem Messer entfernt man erst einmal beide Enden und dann wird die Schale eingeritzt, so dass man die Schale vorsichtig mit den Fingern von der Frucht löst. Der Produktionsstandort für unsere Chips befindet sich ebenfalls im Westen Ecuadors, in der Nähe der Plantagen.
Wie wichtig sind Ihnen faire Arbeitsbedingungen vor Ort?
2019 haben wir gemeinsam viele Länder kennenlernen und erleben dürfen, natürlich auch die Schattenseiten, besser gesagt die Realität. Es gibt noch sehr viel Aufklärungsarbeit in Bezug auf faire Arbeitsbedingungen und Transparenz in der Rohstoffbesorgung inklusive Verarbeitung. Und wir als kleines Start-up aus Vechta werden die Welt nicht in eine andere Richtung drehen. Jedoch wollen wir Teil einer wachsenden und aufklärenden Menge sein, die etwas mehr Gleichgewicht auf der Erde für nötig hält.
Was war der bisher größte Erfolg und die schwierigste Hürde?
Das war beides in einem die Suche nach dem richtigen Produzenten. In der Lebensmittelbranche darf man sich keine Fehler erlauben. Produktsicherheit und -stabilität sind extrem wichtig bzw. ein Must-have. Noch vor Ort in Peru haben wir Kleinproduzenten besucht, welche leider nicht einmal Metalldetektoren für die Produktkontrolle hatten. Auch wurden sämtliche Mitarbeiter mit (gefühlt neu gestrickten) weißen Kitteln ausgestattet, die auf einem nigelnagelneuen Ständer hingen ohne jegliche Abnutzungsspur. Vertrauen Fehlanzeige! Dazu kam, dass wir als kleines Start-up bei größeren Herstellern keine utopischen Abnahmemengen vereinbaren konnten. Unsere Wünsche wie internationale Lieferexpertise, die Zusammenarbeit mit Kleinbauernkooperativen und letztlich natürlich super schmeckende Snacks waren dann noch Eckpunkte, welche die Lieferantensuche in ganz Lateinamerika stark und schnell eingrenzten. Das lang auf sich wartende Ergebnis ist jedoch jede Sekunde wert gewesen, denn heute haben wir super Snacks, ausgestattet mit super Benefits.
Was sind die nächsten Ziele?
Bananas Tostonas möglichst vielen Menschen in möglichst vielen Situationen zugänglich machen. Daneben werden wir den gemeinnützigen Verein „Solcina Happy People e. V.“ gründen um die glücklichen Snacker auch gleichzeitig zu Social Supportern zu machen. Und den Kartoffelscheiben aus der Fritteuse wollen wir etwas Arbeit abnehmen, damit die vielen Snacker in Deutschland auch mal Feinsnacker werden.
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