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BRAIN Biotech AG

Die CRISPR/Cas9-Methode hat die Gentechnik revolutioniert. Nun könnte eine deutsche Genschere die Genom-Editierung vorantreiben. Die BRAIN Biotech AG hat eine Alternative entwickelt.

Copyright: BRAIN Biotech AG | BU: Gen-Modifikation in Hefezellen in der Petrischale sichtbar gemacht

Was ist CRISPR-Cas?

Es handelt sich um eine molekularbiologische Methode, mit der ein Genom ortsspezifisch verändert werden kann. Da das System eine Nuklease enthält, mit der die DNA an einer bestimmten Stelle geschnitten wird, hat sich für diese Art der Genom-Editierung der Begriff „alternative Genschere“ etabliert.

Warum braucht es alternative Genscheren?

Organismen mit besseren Eigenschaften zu züchten, war schon immer Ziel von Pflanzen- oder Haustierzüchtern. Seit vielen Jahren hilft man in bestimmten Bereichen nach. Klassische Ansätze zur Genveränderung mit Chemikalien oder durch Bestrahlung sind allerdings unspezifisch. Äußerliche Erscheinungsmerkmale lassen zwar Rückschlüsse auf eine „erfolgreiche“ Genveränderung zu, aber zusätzliche, unerwünschte Genomveränderungen können unbeachtet fortdauern. Das Genom-Editing mit dem CRISPR-Cas-System erlaubt es dagegen, genomische DNA präziser an festgelegten Stellen zu verändern. Sogenannte „Off-Target-Effekte“ lassen sich so immer besser minimieren.

Werden Ihre Nukleasen bereits eingesetzt?

Wir setzen unsere BEC-Nuklease bereits in Kundenprojekten ein und nutzen sie für eigene Entwicklungen. Hierbei geht es momentan v. a. um Anwendungen im mikrobiellen Bereich, wie die Optimierung mikrobieller Produktionsstämme, die bei der Präzisionsfermentation eingesetzt werden. Aufgrund des bisherigen Erfolgs und vielversprechendem Ausblicks bündeln wir aktuell unsere Aktivitäten in diesem Bereich unter der neuen Marke „Akribion Genomics“ und bereiten eine Ausgründung einer dedizierten Einheit unter diesem Namen vor.

Welches Potenzial hat die Technik für die Herstellung von Lebensmitteln?

Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung brauchen wir „alternative Proteine“. Produziert werden sie z. B. in Fermentationsverfahren mit lebensmittelkonformen Mikroorganismenstämmen. Mit unserer eigenen CRISPR-Cas-Technologie auf Basis der Nukleasen „BRAIN-Engineered-Cas“ (BEC) und „BRAIN-Metagenom-Cas“ (BMC) werden wir gängige Produktionsstämme so optimieren, dass sie bestimme Proteine in einer industriellen Menge produzieren. So werden wir z. B. mit Formo einen Mikroorganismenstamm für die Produktion eines bioidentischen Milchproteins „fit“ machen.

Was entgegnet BRAIN Biotech den Skeptikern des Verfahrens?

Wir sind der Ansicht, dass nicht die Technologie an sich bewertet werden sollte, sondern das, was damit getan wird. Sie für die Entwicklung von Impfstoffen oder Arzneimitteln einzusetzen, akzeptieren viele Menschen, weil der Nutzen im Auge des Betrachters alternativlos ist. Die Technologie für die Optimierung von Nutzpflanzen einzusetzen, hat dagegen noch nicht die Akzeptanz, die es bräuchte, obwohl wir mit der Genschere Pflanzen für erwartete extreme Wetterbedingungen fit und ertragreich machen können. Eine Risiko-Folgen-Abschätzung wird auch bei dieser neuen Technologie begleitend notwendig sein. Doch wenn wir den Schritt nicht wagen, vergeben wir eine große Chance.

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